Abriss der Grünen Schänke ist ein Fiasko

Das stadtplanerische Ergebnis, den Abriss und die Beseitigung des kulturhistorisch wichtigen Standorts der „Grünen Schänke“ sehen wir als Fiasko der hiesigen Stadtpolitik und als unverzeihliche Verschwendung von Auftragsvolumen im Leipziger Handwerk. Hiermit ist die einzige Möglichkeit, den Leipziger Osten kulturell an das Stadtleben anzubinden, nachhaltig zerstört worden. Das Konzept der „Bauhütte“ bestand darin, diesen neobarocken Konzert- und Ballsaal mit dem bestehenden Musikstadtkonzept zu vereinen, wobei die barocke Gallionsfigur J. S. Bach ein Leitmotiv gewesen wäre. Welche Zugkraft beliebter Historismus hat, ließ ja Oberbürgermeister Jung (SPD) zur Eröffnung des Hotel Pologne in der Hainstraße 16-18 staunen. Die derzeitige Stadtplanung ist der Garant dafür, dass Leipzig auf diesem Gebiet provinziell bleiben wird!

Quelle: Olav Petersen – „Bauhütte-OST“, Leserbrief, LVZ-Stadtleben, Seite 7, 24.4.2009.

Wo drückt Leipzigs Unternehmern tatsächlich der Schuh?

Leipzigs OBM Burkhard Jung wollte wissen, wie das Rathaus einheimischen Firmen am besten helfen kann

In dieser Woche luden Leipzigs OBM Burkhard Jung und Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht kleine und mittelständige Unternehmer der Region ins Bürgerbüro in der Katharinenstraße ein. „Wo drückt der Schuh, wo kann das Rathaus helfen?“, wollte er wissen. […]

[…] Olav Petersen von der „Bauhütte-OST“ setzte die Debatte um neue Aufträge in der Region fort. Man könne in der Bauhütte-OST alles. Man habe junge Leute an der Hand, mit deren Hilfe man sanierungsbedürftige Häuser in so einen Zustand versetzt, dass sie langfristig nachfolgend Arbeit für Handwerker bringen. Es handle sich dabei um Aufgaben, die große Unternehmen gar nicht übernehmen wollen. Man könne die Substanz tausender Häuser in Leipzig retten und dabei junge Leute an die richtige Arbeit heranführen, so dass diese auch wieder Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen.

Jung, der die Bauhütten-Leute seit langem kennt, versprach alle Möglichkeiten, die im Rathaus gegeben sind. […] Hier sollen also Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Aufträge für Leipzigs Handwerker vor allem am Bau wieder wachsen.

[…] Insgesamt sollen – so ergaben die Gespräche – neben den regelmäßigen Runden des OBM mit Unternehmern auch Stammtische organisiert werden, in denen sich Unternehmen zusammenschließen – entweder nach Branchen oder nach Regionen. Natürlich auch mit enger Bindung an die Kommune.

Thomas Biskupek, „Wo drückt Leipzigs Unternehmer tatsächlich der Schuh?“, Sachsen Sonntag, Seite 10, 5.10.2008, www.leipzig.de